Bericht von der nordweiten Demonstration in Hamburg

am bundesweiten Aktionstag der Friedensbewegung am 1. Oktober
 In Hamburg waren wir als nordweite Friedensdemo mit ca. 1500 Menschen auf der Straße, mit kollektiver Mobilisierung und gemeinsamen Anreisen u.a. aus Kiel, Hannover, Bremen, Lübeck und Lüneburg. So sind wir als verschiedene Friedensinitiativen in einer erfreulich großen Bandbreite friedenspolitischer Akzente zusammengekommen, was in Redebeiträgen, Transparenten und Sprechchören lebendig zum Ausdruck kam.

Unter https://www.dropbox.com/sh/dknc5prigwto2et/AACkTW4ZISDKUakVci7bxstwa?dl=0 findet Ihr einige Fotos von der Demo.

Viele Reden entfalteten vielfältige Perspektiven des Friedenskampfes – international, antifaschistisch, ökologisch und sozial. Das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung in allen Ländern wurde aus der DFG-VK Lübeck-Ostholstein stark gemacht und alle dazu aufgerufen, überall den Kriegsdienst zu verlassen. Das Friedensbüro Hannover machte deutlich, dass Frieden nur mit Ökologie und andersherum zusammengeht. Aus verdi hörten wir klare Worte gegen den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine sowie scharfe Kritik an der falschen und gefährlichen Aufrüstung hierzulande. IPPNW sprach sich dringend gegen eine atomare und überhaupt weitere Eskalation und für Verhandlungen aus und Jugendverteterinnen machten deutlich, daß sie kein Interesse daran haben, für den Krieg und die westliche „Freiheit“ zu frieren, sondern für eine bessere Zukunft streiten! Dazu wurde in vielen Redebeiträgen der Wirtschaftskrieg verurteilt und für die Einheit von sozialer wie ziviler Entwicklung gesprochen. Mit Grußworten aus der US-amerikanischen Friedensbewegung und der brasilianischen Landlosen-Bewegung MST haben wir den internationalistischen Charakter des vereinten Kampfes für Frieden, soziale Gleichheit und Nachhaltigkeit gestärkt.

Den aggressiven Provokationsversuch von einer blau-gelben, rechten Kundgebung zu Beginn unserer Demoroute, die für den NATO-Eintritt in den Ukrainekrieg warben, konnten wir mit engagierten Sprechchören „Frieden schaffen ohne Waffen“ und „Hoch die internationale Solidarität“ souverän zurückweisen.

Mit der bunten Demo der friedensbewegten Nordlichter und dem Aktionstag bundesweit ist gegen die Kriegshetze und die Denunziation der Friedensbewegung Erfreuliches gelungen. Doch es gibt noch gehörig Luft nach oben. Der Friedenskampf ist die zentrale Aufgabe unserer Zeit gerade gegen die geschürte Kriegsgefahr mit Atomwaffen, die wir engagierter und gemeinsamer wahrnehmen können. Demgegenüber wird in der bürgerlichen Presse verleumdet oder verschwiegen, dass die Friedensbefürwortung wächst. Rechte versuchen Friedens- und Sozialproteste zu kapern und zu diskreditieren. Dagegen dürfen wir uns nicht kleiner machen oder gar spalten (lassen), sondern können voll ein- und ausgreifen, in dem wir eine konsequent humanistische Position stärker entfalten – die Friedensbewegung ist internationalistisch und Kooperation statt Konkurrenz ist dem Menschen gemäß! Sodass rechte Kräfte nichts bei den Friedensaktivitäten finden.

Wir müssen den Austausch über Kontroversen und gemeinsame Perspektiven intensivieren, im Bewusstsein dieser historischen Aufgaben und der herrschenden Absicht von „Teile und Herrsche“. Die Bündnisarbeit aller friedensbewegten Nordlichter wollen wir, auch dafür, fortsetzen und ausbauen. Denn nur gemeinsam schaffen wir Frieden!

Aktive aus den Initiativen ZAA Schleswig-Holstein, VVN-BdA Lübeck-Lauenburg, DGF-VK Kiel, DFG-VK Lübeck-Ostholstein, Bremer Friedensforum, Nordbremer Bürger gegen den Krieg, Friedensbüro Hannover, Friedensbündnis Lüneburg, LAG FIP der LINKEN Hamburg, dielinke.SDS Hamburg, Linksjugend Solid Hamburg, Volksinitiative gegen Rüstungsexporte über den HHer Hafen, Unabhängige Grüne Linke, Zivile Zeitenwende